Kultauto mit neuem Markengesicht

Der aktuelle Renault Twingo ist jetzt gründlich überarbeitet worden

Vor 18 Jahren kam er auf den Markt und verkaufte sich blendend: 2,4 Millionen Twingos wurden von der ersten Modellgeneration vor allem an die Frau gebracht. Einige Male wurde er seither geliftet, doch lange hat er sein niedliches Gesicht nicht verloren. 2007 startete die Neuauflage – seither fehlen dem Twingo die vertrauten Züge mit den Knopfaugen und der kleinen seitlichen Atemöffnung. Er sollte offenbar nicht mehr als Süßer gelten, dafür lieber ernst genommen werden.
Bei Renault wusste man genau: Allein das Frech-aus-der-Wäsche-Gucken bindet nicht so viele Sympathien, dass der Kunde unbesehen zu einem solchen Fahrzeug greift. Die inneren Werte müssen auch stimmen, und der Geschmack des Publikums ist der Mode unterworfen. So hätten immer mehr Kunden erwartet, dass der Twingo aus der Kuschelecke kommt und erwachsener wird. Das war auch die Intention, nach der der Twingo jetzt überarbeitet wurde.

Und es war buchstäblich ein Facelift: Als erstes Modell geht er mit dem neuen Renault-Markengesicht an den Start. Seine besonderen Kennzeichen: der große, aufrecht stehende zentrale Renault-Rhombus vor dunklem Hintergrund, neu gestaltete Hauptscheinwerfer und runde Nebelleuchten. Mit neuen Karosseriefarben und Polsterstoffen sowie farbigen Dekorelementen hat man den Innenraum des Twingo aufgefrischt. Zudem kann der Käufer zwischen 15 Dekor-Sets für die B-Säulen, Türen, Türgriffmulden sowie die vorderen und hinteren Radhäuser wählen und dem Fahrzeug damit eine individuelle Note geben.
Als Motoren sind zwei 1,2-Liter-Benziner und ein 1,5-Liter-Common-Rail-Selbstzünder im Angebot. Mit dem 63 kW/86 PS starken Turbodiesel unter der Haube verbraucht der Twingo nur 3,4 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern und emittiert 90 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer – damit ist der Twingo dCi 85 Eco2 eines der effizientesten Fahrzeuge seiner Klasse, weil auch die Fahrleistungen stimmen: Das üppige Drehmoment von 200 Nm treibt das Fahrzeug schon ab 1750 U/min schwungvoll an. In 11,2 Sekunden ist der Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 geschafft, und die Höchstgeschwindigkeit wird bei 185 km/h erreicht.
Dennoch steht angesichts der deutlich höheren Anschaffungskosten zu vermuten – der Diesel-Twingo kostet 15 500 Euro, während das Basis-Benzinermodell für 9900 Euro zu haben ist –, dass sich nur wenige Käufer für die Dieselversion entscheiden. Die Benziner leisten 55 kW/75 PS und – in der sportlichen Gordini-Version – 75 kW/102 PS. Alle Motoren werden mit einer Fünfgang-Schaltung kombiniert, nur den Basisbenziner gibt es optional auch mit automatisierter Quickshift-Schaltung.

Der nach wie vor nur als Dreitürer angebotene Twingo bietet überraschend viel Platz für die Passagiere – vier sind zugelassen. Sie finden im Innenraum verschiedene Ablagen und Fächer – die großen Staufächer in den Türen fassen sogar 1,5-Liter-Flaschen. Der Fond ist per Easy-Entry-System relativ gut zu erreichen. Dort erwartet die Passagiere eine einteilige unverrückbare Bank. Doch in den höherwertigen Ausstattungen sind für den Fond auch zwei viel praktischere Einzelsitze lieferbar. Sie können jeweils um bis zu 22 Zentimeter in der Längsrichtung verschoben werden und sind auch umklappbar. Sind beide Sitze in vorderster Stellung, steigt das Ladevolumen von 165 auf 285 Liter, maximal finden 959 Liter Platz.
Für die Basisversion werden die beiden Frontairbags serienmäßig geliefert; ein ESP gibt es gegen einen Aufpreis von 300 Euro. Auf dieses Extra sollte jedoch keiner verzichten – einmal aus Sicherheitsgründen, zum anderen, um einen ordentlichen Wiederverkaufspreis zu erzielen.
Eva-Maria Becker

 

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