Supercharged

Tesla ist für Automobilenthusiasten sicherlich ein Begriff, leider bekam man bis dato nur allzu selten ein Fahrzeug der Kalifornischen Fahrzeugmanufaktur zu Gesicht. Dies will Tesla nun ändern, mit dem Model S sollte dieses Vorhaben auch gelingen, wir durften ihn als Topvariante P85S Probe fahren.

 

 

Ein Schlüssel wie ein Miniatur-Model S und noch dazu ohne Tasten, Berührungsempfindliche Oberflächen öffnen das Fahrzeug oder die jeweils gedrückte Klappe, front oder Heck. Normalerweise bleibt der Schlüssel aber in der Tasche, das Fahrzeug ist ja schließlich mit einem Keyless go System ausgestattet. Aber wie öffnet man ihn? Türgriffe sind zwar zu sehen, diese schließen aber bündig mit der Karosserie ab, nachdem man sich dem Fahrzeug bis auf wenige Meter nähert, lüftet sich das Geheimnis: Die Türgriffe fahren aus und erwarten die bedienende Hand. Echt cool!

Der Innenraum präsentiert sich beinahe genauso glatt wie die ruhende Karosserie, Schalter sucht man in der Mittelkonsole vergeblich, stattdessen findet man ein 17“ großes Touchscreen vor. Dieses Display hat den Namen Kommandozentrale wirklich verdient, alle Funktionen des Fahrzeugs lassen sich hierüber bedienen, das meiste intuitiv, so zum Beispiel das Schiebdach: Eine Grafik zeigt das Fahrzeug von oben und man fährt entweder direkt über das Dach oder über den großen Schieberegler daneben. Die Navigation arbeitet online mit Google-Maps, so lassen sich ziele schneller und leichter eingeben. Im Technikpaket sind unter anderem die Kartenupdates für 7 Jahre inklusive. Zudem ist das Fahrzeug noch online, womit man auch den integrierten Webbrowser nutzen kann, natürlich im Preis inclusive.

Ein Konventionelles Kombiinstrument wäre natürlich auch nicht angebracht, so kommt auch hier ein Display zum Einsatz, was natürlich auch viele Funktionen und Fahrzustände zeigen kann, alles aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Nun wird es aber Zeit zu fahren, das geht natürlich auch nicht ganz so konventionell. Beim Einsteigen und anschnallen trifft das Model S bereits alle Startvorbereitungen, ein extra drücken eines Startknopfes oder ähnliches entfällt. Also den, von Mercedes zugelieferten Automatikwählhebel auf „D“ stellen und schon geht es los, erst etwas vorsichtig, kein Motorgeräusch, doch etwas unheimlich. Ein beherzter Tritt aufs Gas und die Elektromotoren zeigen was sofort verfügbare 600 Nm bedeuten, gefühlt glaubt gerade der Asphalt dran, so katapultartig schießt das Elektroauto los.

Von der ersten Druckwelle erholt gleiten wir nahezu lautlos dahin. Eigentlich zu leise, also das Schiebedach über den virtuellen Schieberegler geöffnet um wenigstens durch den Fahrtwind etwas Geräuschkulisse zu haben. Man muss sich da einfach dran gewöhnen, wenn man aber gerade das Anti-Elektrik-V8 Programm hatte ist es umso schwerer. Aber nichts hören heißt ja nicht: kein Vortrieb, im Gegenteil: 4,2 Sekunden vergehen für die nullhundert Prüfung, der Vortrieb endet allerdings bei 210 km/h – reicht ja auch. Über die Langstreckeneigenschaften und vor allem die Machbarkeit, längere Strecken zu absolvieren, werden wir mit in einem späteren Praxistest berichten. Soviel sei gesagt: Das Tesla Model S hat bleibenden Eindruck hinterlassen und bevor man sich evtl mit anderen Sportlimousinen auseinander setzt sollte man unbedingt ein Model S als P85 Performance testen, dann wird es schwierig Gegenargumente zu finden.

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