Leipziger AMI gewinnt weiter an Fahrt

Messe war einzige internationale Autoschau des Jahres in Deutschland

Vor wenigen Tagen schloss die in diesem Jahr einzige internationale Automobilmesse in Deutschland ihre Tore. Die Autowelt war zu Gast auf der Auto Mobil International (AMI) in Leipzig. An dieser Messe kam keiner vorbei, der einen Überblick suchte über das aktuelle Modellangebot dieses Jahres. Die AMI wechselt sich von nun an mit der IAA Frankfurt am Main ab, die im September nächsten Jahres stattfindet. Diesem neuen Anspruch gerecht zu werden, haben sich die Leipziger Organisatoren mächtig ins Zeug gelegt und konnten auch Hersteller gewinnen, die bei den letzten Messen noch gar nicht oder nicht mehr dabei waren.

 

 

So präsentierten insgesamt 14 Marken, die 2010 nicht an der AMI teilgenommen haben – unter anderem Jaguar, Lada, Lexus, Nissan, Seat, SsangYong, Suzuki und Volvo – ihre Neuheiten in Leipzig. Erstmals dabei waren auch die britische Luxusmarke Rolls Royce Motor Cars, Fisker Automotive, der US-amerikanische Anbieter von Luxuslimousinen mit Elektroantrieb, sowie Tesla Motors. Insgesamt haben sich in diesem Jahr rund 450 Aussteller aus 23 Ländern in Leipzig präsentiert. Nach Angaben der Messe-Organisatoren kamen innerhalb von neun Tagen mehr als 286 000 Besucher, um die Neuheiten der Branche zu sehen. Das waren 6000 Besucher mehr als bei der letzten AMI im Jahre 2010. Zudem hat die Messe ihren Ruf als Mitmach-Messe bestätigen können. Rund 17 000 Probefahrten sind absolviert worden, darunter 4000 mit Elektrofahrzeugen.

Die AMI ist traditionell nicht das Podium für große Weltpremieren – die werden immer noch eher in Genf und in Frankfurt gefeiert, zunehmend auch auf den großen asiatischen Automobilmessen wie in Peking oder Shanghai. Doch auch in dieser Hinsicht konnte die AMI 2012 punkten – mit über 70 Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren. Erstmals präsentierte BMW den neuen 3er touring. Mit 4,62 Metern ist der Kombi um zehn Zentimeter länger als sein Vorgänger. An Radstand hat er um fünf Zentimeter zugelegt, das Kofferraumvolumen ist um 35 Liter gewachsen. Damit bietet er deutlich mehr Freiraum für Passagiere und bis zu 1500 Liter Stauraum. Außerdem zeigte BMW den 1er als Dreitürer, der nicht nur zwei Türen weniger hat als der Fünftürer. Seine Seitenlinie ist verändert worden, er hat rahmenlose Scheiben in den Türen und ist ein wirklich chices sportives Fahrzeug. Zu dem passt natürlich auch der Topp-Motor hervorragend: ein 320 PS starker Bolide im M 135i.

Mercedes-Benz zeigte aus der G-Klasse, die seit 33 Jahren auf dem Markt ist, den G 63 AMG in zwei Leistungsstufen. Erkennbar ist er an seiner leicht aufgefrischten Front und natürlich dem neuen Feuer unter der Haube: Er kommt mit dem aktuellen V8-Biturbo der Performance-Schmiede daher, leistet 544 PS und bringt ein maximales Drehmoment von 760 Nm. Damit soll das Schwergewicht in etwas mehr als fünf Sekunden von Null auf Tempo 100 sprinten und im Mix 13,8 Liter Kraftstoff verbrauchen. Und das sind immerhin zwei Liter weniger, als der Vorgänger konsumierte. Das visuelle Highlight auf dem Daimler-Stand aber war das Concept Style Coupé, das eine Idee davon geben sollte, welchen Weg Mercedes-Benz künftig in punkto Design gehen will. Das für den potenziellen Autokäufer wohl interessanteste Fahrzeug war aber ohne Zweifel die neue A-Klasse. Das neue Modell präsentiert sich sportlich, dynamisch und moderner denn je. 2013 soll auch eine AMG-Version mit über 300 PS und Allradantrieb folgen.
Wie die A-Klasse, gehört auch der neue Audi A3 zur Riege der Kompakten, die einen wichtigen Part auf der AMI spielten. Der neue Audi A3 setzt mit seinem Design auf Bewährtes und will insbesondere mit einem hochwertigen Innenraum, neuen Sicherheitsausstattungen und einem Hightech-Navigationssystem von sich reden machen. Ebenfalls bei den Kompakten in der Premiumliga spielt der neue Volvo V40. Er soll Maßstäbe in Sachen Sicherheit sowohl für die Insassen als auch für Fußgänger setzen. Zum Sicherheitspaket der dynamisch gestylten Fließhecklimousine gehören unter anderem der weltweit erste Fußgänger-Airbag und das Notbremssystem City Safety der zweiten Generation, das jetzt bis 50 km/h aktiv ist.
Ein weiteres wichtiges Modell in der erstarkten Kompaktklasse zeigte Peugeot mit dem 208 – unter anderem mit diesem Modell will der französische Hersteller gegen die aktuelle Absatz- und Umsatzdelle ankämpfen. Mit komplett neuem Design und sparsameren Motoren soll er die Straßen erobern. Gegenüber seinem Vorgänger 207 ist er in den Außenmaßen geschrumpft, bietet aber mehr Platz für Insassen und Gepäck. Unter der kurzen Motorhaube kommt eine neue Generation von Dreizylindermotoren zum Einsatz. Den 208 gibt es zunächst als Drei- und als Fünftürer-Version.
Ein gewichtiges Wort im Reigen der Kompakten wird auch der neue Kia cee’d mitzureden haben, der seine Deutschlandpremiere in Leipzig feierte. Mit attraktiverem Design, mehr Chic, besonders langer Garantiezeit und knallhart kalkulierten Preisen will man anderen Wettbewerbern Marktanteile abjagen. Mit dem i30cw in der zweiten Auflage hatte Hyundai auch einen Kompakten zur AMI mitgebracht – den neuen Kombi der Baureihe. Er soll sich durch Funktionalität, saubere Verarbeitung und Sparsamkeit hervortun. In der „blue-Version“ begnügt sich das Fahrzeug mit nur vier Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern.
Unbedingt erwähnenswert unter den kompakten Modellen ist der Ford B-Max, den der Kölner Hersteller präsentierte. Der kleine Bruder des C-Max mit seinem speziellen Türkonzept soll die Klasse der Mini-Vans aufmischen und insbesondere mit Modellen wie dem Opel Meriva in Wettbewerb treten. Seine hinteren Türen sind zum Schieben, und auf die B-Säule wurde verzichtet – das erleichtert das Ein- und Aussteigen in engen Parklücken. Sparsamster Motor ist ein neuer Dreizylinder-Benziner mit 120 PS, der auf 100 Kilometern nur 4,9 Liter Kraftstoff benötigen soll.
Besonders günstig ist man mit einem Dacia unterwegs – das ist inzwischen gut bekannt. Mit dem 4,50 Meter langen Lodgy zeigte Dacia nun einen Mini-Van auf kompakter Basis mit Platz für bis zu sieben Personen. Ab sofort ist das Fahrzeug zum Hammer-Einstiegspreis von 9990 Euro erhältlich. Vor allem – davon geht man bei Dacia aus – werden die Kunden typische Gebrauchtwagenkäufer sein, die zum ersten Mal einen Neuwagen erwerben – und zwar inklusive dem ABS mit Bremsassistent und dem Schleuderschutz ESP. Der Lodgy ermöglicht den Umstieg auf ein Neufahrzeug mit einer Dreijahresgarantie, die zusätzliche Sicherheit vor unkalkulierbaren Folgekosten gibt.
Und das hatten andere Hersteller im Köcher: Die Marke mit dem Blitz hatte in Leipzig ein breit gefächertes Spektrum an Fahrzeugmodellen aufgefahren. Der Opel Astra OPC mit 205 kW/280 PS Leistung und das neue kleine SUV mit dem überraschenden Namen Opel Mokka standen im Mittelpunkt des AMI-Auftritts der Rüsselsheimer. Mazda präsentierte den schnittigen und sparsamen CX-5, mit dem der Hersteller wegweisende Technologien und eine neue Designsprache umsetzt. Honda hatte den neuen CR-V dabei. Im Vergleich mit dem aktuellen Modell zeigt sich der die nun vierte Generation des SUV noch markanter – dafür sorgen vor allem die tiefer gezogene Karosserielinie und die massivere Frontschürze.
Mit dem Juke Nismo zeigte Nissan eine besonders leistungsstarke Variante seines Crossovers, der mit einem direkt einspritzenden 1,6-Liter-Turbo-Motor ausgestattet ist. Seat hatte neben dem neuen Kleinwagen Mii auch ein seriennahes Konzeptfahrzeug dabei – nämlich eine Studie des künftigen Toledo, die mit dem letzten Modell dieses Namens nun gar nichts mehr gemein hat. Der japanische Hersteller Isuzu hatte seinen neuen Pick-up D-Max mitgebracht, der komplett neu aufgelegt ist. Er ist mit einem 163 PS starken 2,5-Liter-Diesel mit Doppelturbo ausgestattet, tritt gegen Amarok, Ranger & Co. An und soll bereits ab 23 400 Euro zu haben sein.
Citroen stellte den C4 Aircross vor. Das Fahrzeug, mit Front- oder Allradantrieb lieferbar, ist eine Alternative für Kombi-Kunden, deren Ansprüche sich etwas gewandelt haben – die etwa eine etwas höhere Sitzposition und ein unkonventionelleres Design bevorzugen. Jaguar hatte erstmals wieder einen Kombi vorzustellen: den XF Sportbrake, ein Premium-Fahrzeug, das ausschließlich für europäische Kunden bestimmt ist. Für seinen Antrieb stehen ein 2,2-Liter-Motor mit Start-Stopp-System und zwei 3,0-Liter-V6-Motoren – ausschließlich Dieseltriebwerke – zur Wahl.
Eva-Maria Becker

 

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