Elektroautos sind auf dem Vormarsch

Antriebskonzepte werden derzeit unter Hochdruck entwickelt

Die Entwicklung von Hybrid- und Elektroautos beschäftigt die Automobilindustrie immer stärker – Elektromobilität gilt als Antriebsalternative der Zukunft. Allein in Deutschland sollen bis 2020 rund eine Million Fahrzeuge mit einem Elektromotor an Bord verkauft sein. Eine Milliarde Euro stellt die Bundesregierung zur Verfügung, um diese Zielsetzung zu erreichen.

Mit den Mitteln soll vor allem die Forschung unterstützt werden – noch immer ist die Entwicklung geeigneter langlebiger, leichter und dabei starker Batterien nicht abgeschlossen. Auch die deutsche Automobilindustrie arbeitet mit Hochdruck an der Entwicklung von Elektrofahrzeugen – vom Mild Hybrid über den Plug-in-Hybrid bis hin zum reinen Elektro-Auto.

Bei der vom Reifenhersteller Michelin organisierten Challenge Bibendum vor wenigen Tagen  in Berlin haben die Autohersteller ihre Elektrofahrzeuge in den Mittelpunkt gestellt. Die Großveranstaltung zum Thema nachhaltige Mobilität auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tempelhof war zudem ein Treffpunkt für Experten aus Industrie, Politik und Wissenschaft.

Das Veranstaltungsangebot umfasste Rallyes, Podiumsdiskussionen Ausstellungen sowie Möglichkeiten zu Test- und Probefahrten mit jeder Art von Elektrofahrzeugen. Mitsubishi i-MiEV, Nissan Leaf, Renault Fluence Z.E., smart fortwo electric drive, Peugeot iOn, Opel Ampera, Chevrolet Volt, Citroën C-Zero , Ford Transit Connect Electric, Audi A3 e-tron sowie das Brennstoffzellenauto Toyota FCHV-adv sind einige solcher Fahrzeuge, die die Hersteller bereits jetzt schon oder künftig anbieten.

Emissionsfreie Fahrzeuge sind Elektroautos jedoch nicht, auch wenn das weitgehend so propagiert wird: Ein Stromflitzer ist nur so sauber wie der Strom, mit dem es angetrieben wird. Da dieser aber in Deutschland noch zu über 80 Prozent aus fossilen Energieträgern gewonnen wird, verschiebt sich das Emissionsproblem nur vom Auspuff zum Schornstein.

Zudem sind die Fahrzeuge aufgrund der aufwendigen Technik in der Produktion so teuer, dass sie auch in absehbarer Zeit ohne staatliche Subventionen kaum zu marktfähigen Preisen angeboten werden können. Die noch recht geringen Reichweiten von etwa 130 Kilometern und langen Akku-Ladezeiten von etwa acht Stunden dürften zudem nicht viele Autofahrer wirklich begeistern.

Vor diesem Hintergrund ist das Konzept von Peugeot zunächst nachvollziehbar: Die Franzosen bieten für den iOn zunächst ausschließlich Full-Service-Leasingverträge an. Die monatliche Rate beträgt 491 Euro netto pro Monat ohne Sonderzahlung bei 48 Monaten Laufzeit und einer jährlichen Gesamtfahrleistung von 10 000 Kilometern.

Daimler will gleich eine ganze Region verkehrstechnisch „unter Strom stellen“: Gemeinsam mit der EnBW Energie Baden-Württemberg hat der Hersteller im Herbst die gemeinsame Initiative „e-mobility Baden-Württemberg“ gestartet. Ziel ist es, das Geburtsland des Automobils innerhalb der nächsten zwei Jahre zur Vorbildregion für lokal emissionsfreie Elektromobilität zu machen.
Zunächst werden rund 200 Fahrzeuge der Marken smart und Mercedes-Benz, die je nach Modell mit einem batterieelektrischem Antrieb oder einem Brennstoffzellenantrieb ausgerüstet sind, im Rahmen von „e-mobility Baden-Württemberg“ eingesetzt. Mittelfristig plant Daimler all seine Elektrofahrzeuge in die strategische Partnerschaft einzubringen: den smart fortwo electric drive, die A-Klasse E-Cell sowie die B-Klasse F-Cell.
Eva-Maria Becker

 

 

Bildtexte:

Susanne Lothar mit dem Opel Ampera bei der Michelin Challenge Bibendum in Berlin-Tempelhof.  Foto: Opel

Bei der „Intercity-Rallye“ für Fahrzeuge mit zukunftsweisenden Antrieben im Rahmen der Michelin Challenge Bibendum belegte der Renault Fluence Z.E. den ersten Platz. Foto: Renault

Beim jährlich vergebenen Industriewettbewerb „Plus X Award“ konnte sich der Mitsubishi i-MiEV jetzt den Titel „Bestes Elektrofahrzeug 2011“ sichern. Foto: Mitsubishi

Das Brennstoffzellenfahrzeug FCHV-adv von Toyota hat die „Intercity-Rallye“ der Michelin Challenge Bibendum in Berlin in der Kategorie der Prototypen gewonnen. Foto: Toyota

Ford hat bereits ein leichtes Elektro-Nutzfahrzeug auf dem Markt: den Ford Transit Connect Electric.  Foto: Ford

Das amerikanische Auto-Magazin „Motor Trend“ hat den Chevrolet Volt zum „Trend-Car des Jahres 2011” gewählt.  Foto: Chevrolet

Der Peugeot Ion, der im Dezember auf den Markt kam, wird im Full-Service-Leasing inklusive Wartung, Garantie und ohne Anzahlung angeboten.

Motorjournalisten aus 23 europäischen Ländern haben den Nissan Leaf zum „Auto des Jahres 2011“ in Europa gewählt. Es ist das erste Mal, dass ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug den Titel zugesprochen bekommt. Foto: Nissan

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