Elektromobilität – aber sicher

Experten diskutierten Risiken von Hochvolt-Autos auf UDV-Symposium

Das Mobilitätskonzept der Zukunft setzt vor allem auf elektrische Antriebe. Lokale Schadstoffemissionen werden damit komplett vermieden und die Lärmemissionen – insbesondere in Ballungsräumen – können deutlich reduziert werden. Individuelle Mobilität wird durch die Elektromobilität klimaverträglich und – bei Nutzung erneuerbarer Energien –  unabhängig von der Verbrennung fossiler Ressourcen.

In vielen Regionen der Welt treten in den nächsten Jahren strengere Umweltvorschriften und Abgasnormen in Kraft, Innenstädte könnten sich dafür entscheiden, keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr einfahren zu lassen. Insbesondere in asiatischen Metropolen wird diese Option bereits diskutiert, da die lokalen Emissionen mit wachsender Fahrzeugflotte kontinuierlich steigen.
Für viele Fahrzeughersteller und Infrastrukturanbieter ist das Grund genug, sich mit der Entwicklung von Elektroantrieben und Lade-Infrastrukturen zu beschäftigen und weltweit wettbewerbsfähige neue Produkte zu entwickeln. Nicht nur in Europa, sondern auch in Asien und den USA arbeiten Hersteller an neuen Antriebskonzepten.
Im Zuge der Elektromobilität sollen allein in Deutschland bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge und Plugin-Hybrid-Fahrzeuge unterwegs sein, weltweit werden zu diesem Zeitpunkt mindestens 10 Millionen Fahrzeuge erwartet. Unabhängig davon, ob es sich um serielle Hybride, Plug-in Hybride, batterie-elektrische Fahrzeuge oder um Brennstoffzellenantriebe handelt: Bei jedem dieser Konzepte kommen elektrische Antriebe zum Einsatz.Damit alle diese Fahrzeuge von Anfang an ein Höchstmaß an Sicherheit bieten können, sind viele neue Sicherheitsaspekte zu beachten, insbesondere im Bereich der Hochvolt-Technik. Siebirgt besondere Risiken – sowohl für Mitarbeiter in der Fahrzeugherstellung, für Werkstattpersonal, aber auch für Fahrzeughalter. Sie alle müssen die notwendige Sicherheit im Umgang mit der Hochvolt-Technik gewinnen.  Eines ist wohl klar: Elektroautos müssen im Betrieb und bei einem Unfall genauso sicher sein wie herkömmliche Autos mit Verbrennungsmotor. Das war auch die einhellige Meinung von rund 100 Experten, die vor wenigen Tagen an einem von der Unfallforschung der Versicherer (UDV) organisierten Symposium in Berlin teilnahmen. In verschiedenen Workshops diskutierten sie die Betriebs- und Crashsicherheit der Elektrofahrzeuge und spezielle Aspekte der Unfallrettung, wenn ein E-Mobil am Crash beteiligt war. Aber es wurde auch über die Sicherheit des Batterie-Ladens, die akustische Wahrnehmung der Fahrzeuge im Straßenverkehr sowie Versicherungs- und Haftungsfragen gesprochen.

 

Es müsse ganz klar sein, wie man mit hohen Stromspannungen und Stromstärken bei Unfällen, der Fahrzeugbergung oder in Reparaturwerkstätten verfahren müsse, so UDV-Leiter Siegfried Brockmann. Eine Gefahr sieht er darin, dass Bastler, Schrauber und Hobbytuner die hohen Sicherheitsstandards, die Industrie und Werkstätten anstreben, nicht einhalten werden. Ein weiteres Problem sei, dass es momentan noch keine praktikable Lösung für den Transport der Batterien nach einem Unfall gebe. Brockmann betonte in diesem Zusammenhang, dass die Öffentlichkeit noch detaillierter darüber informiert werden müsse, welche tatsächlichen Risiken von Hochvoltfahrzeugen ausgehen würden und welche Befürchtungen unbegründet seien.
Alle Experten sind sich darüber einig, dass Elektrofahrzeuge akustisch wahrnehmbar sein müssen. Das sei nicht nur für Sehbehinderte wichtig, sondern für alle Fußgänger und Radfahrer. Es müsse analysiert werden, welche Gefahrenpotentiale bestehen und welche Lösungen – zum Beispiel über Fahrerassistenzsysteme bei Elektroautos – gefunden werden können.
Eva-Maria Becker

AM24.tv Videoclips bei McDonald’s Instore TV und auf AM24.tv

Versicherungs-Rechner


Gebrauchtwagen auf:

AutoScout24 - Europas großer Automarkt