KIA cee’d SW GT Line T-GDI 120 ISG

Downsizing ist in der Autobranche ja nun zum Lieblingswort geworden. Hier müssen nun auch die Importeure mitziehen – und so schließt sich auch KIA dem Ganzen an, mit einem 1,0-Liter-Dreizylinder mit Turboaufladung. Was der so kann, bewies er im Test.

Es schreckt ja nun kaum ein Hersteller zurück, selbst in relativ großen Fahrzeugen Motoren zu verbauen, die eher in einen Kleinwagen gehören. Um das Defizit an Hubraum und Zylindern auszugleichen, wird auf mindestens einen Turbolader gesetzt. Ob man das nun gut finden muss, bleibt jedem selbst überlassen, so weit funktioniert diese Kombination jedoch weitestgehend in der Praxis.
Zeichnen sich Dreizylinder nicht gerade durch Laufruhe aus, haben es die KIA-Ingenieure ganz gut in den Griff bekommen. Der Motor rückt angenehm in den Hintergrund, was Geräusche und Vibrationen angeht. Der Turbozwerg leistet 88 kW (120 PS) und liefert ein maximales Drehmoment von 171 Nm. Bei den Fahrleistungen kann der Kleine überzeugen. Im niedrigeren Geschwindigkeitsbereich vermittelt der aufgeladene Dreizylinder die Bissigkeit eines Dackels. Leider verlässt ihn der Biss bei höherem Tempo ein wenig, bei 187 km/h ist dann eh Schluss.
Der Turbo-GDI ist aber nicht zum Rasen gedacht, sondern zum Sparen. Die Werksangabe liegt bei 5,2 Litern Super auf 100 km. Haben wir nicht ganz geschafft, unser Verbrauch hat sich zwischen 6 und 9 Litern bewegt, was angesichts der Größe des KIA in Ordnung ist.
Der KIA hat allerdings noch andere Qualitäten. So erinnert außen als auch innen nichts mehr an die billigen Koreaner von einst.
Billig wirkt hier wirklich nichts mehr, die Spaltmaße lassen auch manche der sogenannten Premiummarken blass wirken.
Die verwendeten Materialien im Innenraum schmeicheln nicht nur dem Auge, sie fassen sich auch angenehm an. Wer auf technische Details achtet, wird als erstes bemerken, dass der KIA merkt, wenn sich sein Fahrer nähert, in dem er schon mal die Ohren spitzt. Dies bedeutet natürlich, dass sich die elektrisch – und beim Verschließen – automatisch anklappbaren Spiegel wieder ausklappen. Drückt der Fahrer den Knopf am Türgriff, wird entriegelt. Nicht die neueste Technik aber ein Komfortplus, das man nicht mehr missen möchte. Gestartet wird dann natürlich per Startknopf. Hier erwacht auch das große Infodisplay inmitten des Tachos – die sogenannte Supervision-Instrumenten-Anzeige, welche mit hochauflösender Grafik positiv ins Auge fällt.
Was Infotainment angeht, braucht sich der KIA nicht zu verstecken.
Ob USB- oder Bluetooth-Konnektivität, es fehlt natürlich nichts. Das Navi kann zudem mit klarer und hochwertiger Darstellung punkten.
Ein Highlight des Navigationssystems ist die Möglichkeit, über die nächsten 7 Jahre Kartenupdates zu erhalten, ohne dafür nochmals extra zur Kasse gebeten zu werden. Enthalten ist das System im P5-Pilot-Paket, das auch noch eine Rückfahrkamera, einen Dämmerungssensor, getönte Scheiben, einen selbstabblendenden Innenspiegel, Lendenwirbelstützen, einen Regensensor und eine Klimaautomatik für 2 Zonen beinhaltet. Das Beste: Das Paket kostet gerade mal 1.400 € Aufpreis.
Wer nun überall ein Kreuz macht, wozu dann auch eine Standheizung und eine Sportabgasanlage sowie ein Panorama-Schiebedach gehören, treibt den Grundpreis des cee’d SW GT Line von 23.590 € auf knapp 32.000 €.
Wer es nun auf der Motorenseite lieber etwas klassischer mag, für den hält Kia noch einen 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 74 kW (100 PS) und einen 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 99 kW (135 PS) sowie einen 1,6-Liter-Dieselmotor mit 100 kW (136 PS) bereit.
Insgesamt bleibt zu sagen, dass man dem örtlichen KIA-Händler durchaus einen Besuch abstatten sollte.

– Klaus Eibel

 

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