Rückkehr ins Sportwagen-Segment
Toyota bringt mit dem GT86 erstmals wieder einen Flitzer
Schon in den 1960er-Jahren hatte Toyota Sportwagen im Angebot – seit 13 Jahren jedoch nicht mehr. Nach dem Celica war Ruhe in diesem Segment eingekehrt. Jetzt hat Toyota in Zusammenarbeit mit Subaru wieder einen Sportler aufgelegt – den GT86, der nicht nur sportlich aussieht, sondern sich auch so fährt.
Dabei weist der kompakte 147 kW/200 PS starke 2+2-Sitzer ein sehr günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis auf: Er ist seit wenigen Tagen im Handel, ab 29 990 Euro zu haben und hat zu diesem Preis schon mal die Zweizonen-Klimaanlage, den Tempomaten, Bi-Xenon-Scheinwerfer, 17-Zoll-Leichtmetallräder, Nebenscheinwerfer sowie das Multimediasystem „Toyota Touch“ mit Freisprecheinrichtung an Bord.
Kurze Überhänge, ein knackiges Heck, eine an den Seiten nach oben gewölbte Motorhaube und eine außerordentlich flache Silhouette sowie Spoiler und großer Diffusor am Heck prägen das Bild der 4,24 Meter langen Toyota GT86, der ein wahrer Hingucker ist. Dieses Bild war eigentlich nur zu erreichen, weil unter der Haube ein extrem flacher Boxermotor steckt. Der stammt – wie kann es anders sein – vom Partner Subaru. Doch auch Toyota hat mit der Integration der neuen Direkteinspritzung D-4S einen Anteil an der Konstruktion des Triebwerks.
Saugrohreinspritzung und Direkteinspritzung werden dabei über zwei separate Einspritzdüsen pro Zylinder kombiniert. So wird in allen Drehzahlbereichen ein homogenes Kraftstoff- und Luft-Gemisch erreicht – das bringt hohe Leistung und ein ebensolches Drehmoment über einen breiten Drehzahlbereich und damit ein spontanes Ansprechverhalten. Neben der angenehmen Laufruhe hat das 2,0-Liter-Aggregat vor allem den Vorteil liegender Zylinder und damit eines niedrigen Schwerpunktes. Das bringt Sicherheit – der GT86 klebt förmlich an der Straße.
Und das ist auch gut so, denn das agile Gefährt will ja auch seine sportlichen Qualitäten offenbaren. Auf ersten Probefahrten – auf der Straße, aber auch auf der Rennstrecke – überzeugt der kleine, nur 1239 Kilogramm schwere Flitzer durch seine Fahrdynamik, das präzise Ansprechen auf Gas- und Lenkbefehle, die direkte Lenkung und ein jederzeit kontrollierbares Fahrverhalten – wenn man nicht versucht, den Bogen zu überspannen. Das Auto macht einfach Spaß
Die Antriebskraft wird über ein kurz abgestuftes und sehr empfehlenswertes manuelles Sechsgang-Getriebe oder auf Wunsch über eine Sechsgang-Automatik an die Räder geleitet. Die Spitze wird bei 226 km/h erreicht, der Sprint von Null auf 100 km/h gelingt in 7,6 Sekunden. Das klingt zunächst nicht unbedingt beeindruckend, doch schließlich kommt es auf das Fahrgefühl an, und das ist beeindruckend.
Damit ist nicht das Ausreizen der Höchstgeschwindigkeit gemeint. Leichtfüßig und präzise und stets mit einem sonoren Grollen rasiert der GT86 die Kurven, nicht zuletzt dank seines hervorragend abgestimmten Fahrwerks. Dabei erweist er sich nicht etwa als brettharter Rüpel, sondern bietet einen ordentlichen Federungskomfort. Eine kleine Einschränkung soll nicht unerwähnt bleiben: Ein 2+2-Sitzer ist der GT86 nicht wirklich. Die Rückbank bietet selbst für Kinder zu wenig Platz. Maximal eine dritte Person kann sich in Reihe zwei zwängen, aber nur, wenn der Beifahrer sehr weit nach vorn rückt – was er wohl nicht wirklich will.
Eva-Maria Becker
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