Auris auch als Vollhybrid

Kompakter Toyota kann auf Kurzstrecken rein elektrisch fahren

Nach der erfolgreichen Einführung des Prius hat Toyota zu einem neuen Schachzug ausgeholt: die Hybridtechnik hat Einzug gehalten ins Segment der Kompakten und damit in die neue Auris-Baureihe, die seit einem Jahr auf dem Markt ist. Zunächst standen für das Fahrzeug zwei Benziner und drei Dieselaggregate mit Leistungen zwischen 66 kW/90 PS und 133 kW/170 PS zur Wahl. Das sind  durchaus schon sparsame Triebwerke – beispielsweise der Basismotor, ein 1,33-Liter-Benziner mit einer Leistung von 74 kW/101 PS. Er ist mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstet. Dieses System hilft bekanntlich vor allem im Stadtverkehr und im Stau beim Kraftstoffssparen. Im Durchschnitt verbraucht der Motor 5,9 Liter auf 100 Kilometern.

 

Wer aber noch deutlich sparsamer unterwegs sein will, sollte den neuen Auris Hybrid wählen, der seit vergangenen Herbst für 22 950 Euro zu haben ist. Damit ist diese Modellversion lediglich 850 Euro teurer als der Auris mit dem 2,0-Liter-Dieselmotor, mit dessen Fahrleistungen der Hybrid vergleichbar ist. Doch den Preisaufschlag macht die Mehrausstattung schnell wett: Klimaautomatik, eine stufenlose Automatik, sieben Airbags, Nebelscheinwerfer, Schleuderschutz, Berganfahrkontrolle, elektrische Fensterheber, LED-Tagfahrlicht, Leichtmetallräder sowie ein CD-Audiosystem sind serienmäßig an Bord.

Und dabei kann man mit dem Hybrid gegenüber jeder anderen Auris-Version deutlich sparen: Er verbraucht nach Herstellerangaben nur 3,8 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern und emittiert 89 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer; in der Praxis kommt man gut mit 4,5 Litern aus. Der Antrieb der Hybrid-Version stammt aus dem neuen Prius – es ist eine Kombination aus einem 1,8-Liter-Benzinmotor mit 73 kW/99 PS und einem Elektromotor mit 60 kW/82 PS. Die Systemleistung beträgt 100 kW/136 PS, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 180 km/h erreicht. Und so funktioniert der Antrieb: Wann immer es bis zu einer Geschwindigkeit von etwa 50 km/h möglich ist, kommt ausschließlich der Elektromotor zum Zuge. Wird mehr Leistung gefordert, schaltet sich der Benzinmotor zu, der auch über einen Generator den Strom für den Elektromotor liefert.

Um zur Höchstleistung aufzufahren, schaltet sich die Batterie ein und führt zusätzliche Energie ins System. Sobald man bremst oder auch nur vom Gas geht, arbeitet der Elektromotor als Generator und lädt die Batterie auf. Das Ganze ist ein System und arbeitet völlig autark – so muss der Auris Hybrid auch nicht wie ein Elektroauto „an die Steckdose“. Dass es sich um eine Kombination verschiedener Kräfte handelt, bemerkt der Fahrer nicht.  Das Fahrzeug beschleunigt zügig und gleichmäßig, denn das stufenlose variable Getriebe bietet stets die optimale Übersetzung und arbeitet ohne Verzögerungen.

Zusätzlich zum Normal-Fahrmodus der Getriebeautomatik bietet der Auris Hybrid drei weitere – per Knopfdruck wählbare – Fahrmodi. Per EV-, Eco- und Power-Modus lässt sich das Ansprechverhalten des Antriebs optimal an die jeweilige Fahrsituation anpassen. Wählt der  Fahrer den EV-Modus, kann er im Vergleich zum Normal-Modus deutlich stärker Gas geben, ohne dass der Benzinmotor zum Elektroantrieb hinzutritt. Damit wird das geräuschlose Fahren in der Innenstadt ohne Emissionen über eine Strecke von etwa zwei Kilometern möglich. Im Eco-Modus ist das Ansprechverhalten des Gaspedals reduziert, im Power-Modus hingegen verändert sich das Ansprechverhalten des Hybridantriebs: Die Reaktion auf Gasbefehle ist deutlich direkter, und der Auris Hybrid kann damit temperamentvoller beschleunigen.
Eva-Maria Becker
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