Kia Motors bleibt auf Wachstumskurs

Weitere Impulse erwarten die Koreaner von neuen kompakten c’eed

 

Kia Motors konnte bereits für das vergangene Jahr einen neuen Rekordabsatz verbuchen. Die koreanische Marke verkaufte 2011 weltweit rund zweieinhalb Millionen Fahrzeuge und steigerte ihren Absatz gegenüber 2010 damit um 18,6 Prozent. Den Zuwachs auf dem deutschen Mark beziffert Kia-Geschäftsführer Martin van Vugt mit 14,9 Prozent – rund 40 000 Fahrzeuge wurden abgesetzt.

 


Während der c’eed im vergangenen Jahr die Nase vorn hatte, ist der neue Rio in den ersten drei Monaten des Jahres 2012 der Bestseller in Deutschland – gefolgt von der  derzeit noch aktuellen, aber bald schon abgelösten Generation des c’eed. Vom neuen cee’d erwartet Kia einen weiteren Wachstumsimpuls. Van Vugt geht davon aus, dass in diesem Jahr 13 000 Kia c’eed in Deutschland verkauft werden; im kommenden Jahr sollen es gar 15 000 sein. Insgesamt sieht der Absatzplan für 2012 vor, dass 55 000 Kia-Fahrzeuge einen deutschen Kunden finden. Doch der Hammer ist der Plan für 2016 mit 100 000 Verkäufen!

So ambitioniert diese Ziele sein mögen – van Vugt nimmt es gelassen: Das Unternehmen sei hervorragend aufgestellt, es wachse stetig, aber nicht hektisch, auf realer Basis, mit neuen hochwertigen Fahrzeugen. Und so real sieht er auch die Chancen für den c’eed im heiß umkämpften Golf-Segment, dem bedeutendsten in Europa, betont er. Kia habe seine Hausaufgaben erledigt und ein sehr wettbewerbsfähiges Fahrzeug auf die Räder gestellt.
Und darauf legt er Wert: Das Fahrzeug ist ein Europäer. Kreiert von Stardesigner Peter Schreyer in Frankfurt, entwickelt von Kia in Rüsselsheim, wird es im slowakischen Kia-Werk in Zilina gebaut. Dort wird übrigens seit Januar in drei Schichten gearbeitet, um der großen Nachfrage nach Fahrzeugen von Kia Herr zu werden. 1000 neue Arbeitsplätze sind entstanden.
Zunächst wird der c’eed im Juni als fünftüriger Fließheckler und im September als Kombi SW angeboten; ein Dreitürer folgt im Frühjahr 2013. Die Front der Fahrzeuge wird vom neuen Kia-Kühlergrill in Doppeltrapez-Struktur und Scheinwerfern mit integriertem LED-Tagfahrlicht dominiert. LED hat man aber auch den Heckleuchten spendiert. Die Seitenansicht gefällt mit der stark geneigten A-Säule und einer schwungvollen Dachlinie.
Das Fahrzeug wurde im Windkanal aerodynamisch optimiert – es ist mit 4,31 Metern um fünf Zentimeter länger als sein Vorgänger und zudem etwas flacher und breiter. Vor allem in der ersten Reihe wurden Kopf- und Beinfreiheit verbessert. In den Gepäckraum passen 380 Liter – das sind 40 Liter mehr, als der Vorgänger fasste. Das maximale Stauvolumen bei umgeklappter Rückbanklehne beträgt 1318 Liter.

Der Innenraum ist durch Verarbeitungsqualität und Materialauswahl sowie neue technische Features weiter aufgewertet worden. In Layout und Design soll das Armaturenbrett und die zum Fahrer geneigte Zentralkonsole an ein Flugzeug-Cockpit erinnern. Die Serienausstattung, einschließlich ESP und sechs Airbags, ist umfangreich und umfasst auch eine Klimaanlage – damit will der Koreaner in der so genannten und heiß umkämpften Golfklasse auf Kundenfang gehen. Der Preis jedenfalls ist heiß: Wer bis 30. September 2012 einen c’eed bestellt, zahlt für das Basismodell 13 990 Euro. Danach sind 500 Euro draufzulegen.
Zunächst kommen im neuen c’eed vier Motorisierungen – zwei Benziner und zwei Diesel – mit einem Leistungsspektrum von 66 kW/90 PS bis 99 kW/135 PS zum Einsatz. Die Motoren sind überarbeitet worden, und so konnte der Verbrauch aller Modellversionen im Durchschnitt um vier Prozent gesenkt werden. Sparmeister ist der 94 kW/128 PS starke 1.6 CRDi. In der Eco-Dynamics-Ausführung mit Start-Stopp-System soll er nach Angaben des Herstellers durchschnittlich 3,7 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen – das entspricht einer Kohlendioxid-Emission von 97 Gramm pro Kilometer. Und dabei ist er mit einem maximalen Drehmoment von 260 Nm auch noch ein Kraftbündel. Sechsgang-Handschalter sind Standard; für den 1.6 GDI wird auch ein Sechsgang-Direktschaltgetriebe angeboten.
Wie bisher, soll auch für den neuen c’eed eine lange Neuwagengarantie gelten. Kia gewährt die Garantie über sieben Jahre oder 150 000 Kilometer. Sie bezieht sich fünf Jahre lang auf das gesamte Fahrzeug und zwei weitere auf den Antriebsstrang inklusive Motor und Getriebe. Beim Verkauf ist die Garantie auf den neuen Besitzer übertragbar – vorausgesetzt, alle Wartungsarbeiten wurden gemäß Scheckheft durchgeführt.
Eva-Maria Becker

Laut Kia befindet man sich nun fast auf Augenhöhe mit der Premiumklasse. Man will aber, laut Martin van Vugt, nicht dazugehören, was sich auf den Preis und die eher lächerlichen Garantien der Premiumhersteller bezieht. Zu diesem Segment gehört aber auch eine umfangreiche Motorpalette, die bis in höhere PS Regionen vordringt. Hier ist bei Kia noch nichts zu bemerken. Zum Start des pro Cee’d ist allerdings eine stärkere Motorisierung angekündigt. Eine GTI – Version des Cee’d wäre, bedenkt man den Erfolg des Originals, schon mal angebracht. Die Zeit dafür ist gekommen!
Hans Jürgen Eibel

 

 

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