Der Jazz rockt

Fahrbericht Honda Jazz Hybrid

Als größter Motorenhersteller der Welt hat Honda längst bewiesen, dass man auch auf dem Dieselsektor sparsame Motoren im Angebot hat.  Leider bleiben diese dem Jazz vorenthalten und stattdessen hat man ihm einen Elektromotor als Spritsparhilfe zur Seite gestellt, in wieweit das etwas gebracht hat, haben wir getestet.

 

Nun die Zielrichtung des Jazz Hybrid ist eindeutig nicht auf Deutschland ausgerichtet. Hier blickt Honda auf den eigenen heimatlichen Markt Japan, hier sind Hybride der absolute Renner. Auch der Weltmarkt reißt sich nicht so sehr um Dieselfahrzeuge.
Honda setzt hier aber allein auf das „Mild-Hybrid“-System, wobei ein Elektromotor den Verbrenner unterstützt, aber nicht selbst die Räder antreibt. In den kommenden Jahren sollen aber auch Modelle angeboten werden, bei denen zwei zusätzliche Elektromotoren die Räder antreiben. Erst dadurch kann ein „Vollhybrid“-System realisiert werden, bei dem kürzere Strecken auch rein elektrisch gefahren werden können.
Viel Sinn ergibt der von uns gefahrene Honda Jazz Hybrid in erster Linie für Familien, die regelmäßig Kinder und Gepäck zu verstauen haben, denn das, fast wie ein Minivan aussehende Fahrzeug ist innen tatsächlich viel größer als man von außen ahnt.
Bei nur 3,90 Meter Länge punktet er nicht nur mit einem großzügigen Platzangebot für vier Insassen und Gepäck sondern vor allem mit Variabilität. Klappt man beispielsweise die Fondsitz-Rücklehne im Verhältnis 60:40 um, rutscht parallel die Sitzfläche nach unten. Es entsteht eine tiefe, fast ebene Ladefläche. Statt 303 passen dann maximal 1.320 Liter in den Jazz.
Ja, vor allem in der City beweist er seine Alltagstauglichkeit Die vier Türen, der große Laderaum, gute Übersicht und die leichtgängige Lenkung sprechen für den City Flitzer. Schön auch das große Panorama-Glasdach, das viel Licht in den Innenraum lässt. Er ist wohltuend leise, wenn der Gasfuß sensibel und zurückhaltend ist, allerdings viel zu laut, wenn Leistung abgerufen wird.
Aber die viel wichtigere Frage: ist er seine 22.000 Euro auch wert? Hier muss man klar sagen: Nein!
Der hohe Anschaffungspreis und der, dann doch zu hohe Spritverbrauch im Alltag passen nicht recht zueinander.

Grün? Auch das müssen wir verneinen, denn der offizielle Normverbrauch  von 4,5 Litern ist nicht zu erreichen. Wir haben im Alltagstest meist über 5 Liter und zeitweise über 6 Liter gelegen.
Der Jazz ist wirklich kein schlechtes Auto und als reiner Benziner auch sehr zu empfehlen, wenn er in die Ansprüche passt, die man an sein Auto stellt. Vom Hybrid sollte man aber die Finger lassen.
Der neue, der zum Sommerende 2015 auf die Straßen kommt, wird auch nicht als Hybrid angeboten, er kommt mit einem 1,3 Liter Benziner der neuesten Generation.
Hans Jürgen Eibel

Versicherungs-Rechner


Gebrauchtwagen auf:

AutoScout24 - Europas großer Automarkt

{AG}honda/jazzhybrid{/AG}