Ich bin dran

Um dem Werbespruch „It’s your turn“ zu folgen, habe ich mich hinter das Lenkrad des Jaguar F-Type begeben, dem kompromisslos sportlichsten, was Jaguar neben den R-Modellen zu bieten hat.

 

 

Zunächst gleite ich auf die – leider aufpreispflichtigen – perfekt anpassbaren Sportsitze, ein paar Einstellungen über die Bedieneinheit an der Tür, noch das Lenkrad eingestellt und den V6 S mit dem pulsierenden Start-Knopf zum Leben erwecken. Ein Auffauchen und der V6-Kompressor ist bereit für die nächste Runde. Zuerst den neuen Lieblingsknopf gedrückt und damit die Auspuffklappen geöffnet. So wird aus einer eher zahm klingenden Katze ein Rüpel mit null Manieren, was die Aussprache angeht: Blubbernd, spotzend, zum Schluss noch knallend, entfesselt der Kompressor-Motor 280 kW (380 PS), die sich über die 285er-Reifen auf der Hinterachse her machen. Den Weg dorthin finden sie durch ein Acht-Gang-Automatikgetriebe, das sein Arbeitsprinzip der gewöhnlichen Wandlerautomatik komplett vertuscht. Die Gänge werden in so kurzer Zeit eingelegt, dass man eher ein Doppelkupplungsgetriebe erwarten würde. Im Dynamik- und zusätzlich manuellen Schaltmodus wird auch erst dann geschaltet, wenn man den Befehl per Schaltpaddel oder am Schalthebel gibt – ansonsten kann man sich mit dem Drehzahlbegrenzer begnügen. Nun noch das ESP aus und die Wildkatze lässt einem völlig freie Hand. Gut kontrollierbar lässt der Jaguar mit seinem Heck spielen, die Traktion ist sehr gut.

Dynamic-i

Der Dynamikmodus verändert so manches: Neben der Tachobeleuchtung, die von Weiß auf Rot überblendet, werden das Fahrwerk, die Lenkung und die Charakteristik des Gaspedals angepasst. Wer nicht alles auf Dynamik haben möchte, kann im Dynamic-i-Menü selbst bestimmen, welche Komponenten sich wie verändern sollen. Hier lassen sich auch G-Kräfte anzeigen sowie Zeiten nehmen und die Gas- und Bremspedalstellung anzeigen.

Dach auf! Sound rein!

Nun ist es schon Herbst und das Wetter wird langsam ungemütlich, aber es regnet nicht, also kann man das Dach auch mal aufmachen; natürlich während der Fahrt. Bis 50 km/h ist das Dach in 12 Sekunden offen – rekordverdächtig. Sogleich merkt die Klimaanlage dies und fährt oberhalb des Navigationsbildschirms die Ausströmer für die Lüftung aus und schon wird es kuschlig und trotzdem herrlich luftig. So lässt sich der Klang, der den zwei, schon fast obszön wirkenden, Endrohren in der Mitte des Hecks entweicht, noch besser genießen. Die Passanten tun das wohl auch, oder vielleicht liegt es an dem auffälligen Orange, das den Testwagen ziert, dass sich alle die Hälse verbiegen, oder dem Knallen beim Schalten, man weiß es nicht.

Farbenfroh und hochwertig und die Frage nach dem Platz

 

Orange muss man wohl mögen, ich finde es schick, Jaguar nennt es übrigens Firesand. Interessant sind aber auch die vielen anderen Details aus Carbon, die am F-Type zu finden sind: Lufteinlässe hier und da, liebevoll gearbeitet, wie der Innenraum. Türgriffe, die erst heraustreten, wenn der F-Type entriegelt ist und anschließend wieder in der Karosserie verschwinden. Der Rahmen der Frontscheibe wurde mit feinstem Leder bezogen, ebenso die Sonnenblenden, Armaturenbrett, Mitteltunnel; fast alles – hier wirkt garantiert nichts billig. Mit dem F-Type hat Jaguar, gerade bei der Materialanmutung, die Kurve gekriegt. Vorbei die Zeiten, als sich billiger Kunststoff zwischen hochwertige Materialien gemogelt hat. Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben und kann sich mit den Großen messen. Der einzige Kritikpunkt ist der Kofferraum: Hier geht gerade so ein typischer Cabin Trolley rein. An ein Golfbag ist gar nicht zu denken, da muss wohl eher der Beifahrersitz herhalten. Ohne Proteste vom Beifahrer über den gerade gewählten Fahrstil, fährt es sich eh viel entspannter.

Preisfrage

Das alles hat natürlich einen Preis. So muss ich wohl noch ein wenig sparen, ehe ich in meinen F-Type einsteigen kann. Der Testwagen kommt auf stolze 108.000 €. Mit Blick auf die Zuffenhausener Preisliste aber dennoch ein sehr interessantes und faires Angebot. Der Einstiegspreis für den F-Type liegt bei 73.400 €.

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