So dieselt die kleine Allrad-Katze

Mittlerweile kommt auch Jaguar nicht um den Selbstzünder herum, so ist auch der Einsteiger-Jaguar mit drei verschiedenen Dieselmotoren zu haben. Wir haben die mittlere Dieselvariante mit Allradantrieb getestet.

Wem die deutschen Premiummarken zu langweilig sind, der findet bei Jaguar seit der Einführung des XE auch im Mittelklassesegment eine ernsthafte Alternative.Unser Testwagen ist mit einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor ausgestattet. Das Aggregat aus der Ingenium-Reihe leistet 132 kW/180 PS und stemmt 430 Nm auf die Kurbelwelle. Mit AdBlue erfüllt das Aggregat die erforderliche Euro-6-Abgasnorm.  Übertragen wird die Kraft über ein ZF-8-Gang-Automatikgetriebe durch ein Verteilergetriebe auf alle vier Räder. Mit dem Allradantrieb ist er auch für alle Witterungen gerüstet. Das Allradsystem des Jaguars nennt sich IDD (Intelligent Driveline Dynamics) und besticht durch blitzschnelle Reaktion beim Umschalten zwischen Hinterrad- und Allradantrieb. Aus dem Stand benötigt das Verteilergetriebe gerade einmal 165 Millisekunden, um die Vorderachse zuzuschalten. Während der Fahrt geht das sogar in 100 Millisekunden. Anders als andere Systeme, die erst auf Schlupf reagieren, nimmt der Jaguar Lenkrad- und Gaspedalstellung, vergleicht diese mit den Motor-, Getriebe- und Traktionskontrolldaten und will so dem bevorstehenden Radschlupf vorbeugen. Das Allradsystem kann in extremen Situationen sogar 100 % der Antriebskräfte an die Vorderachse abgeben. In der Praxis funktioniert das System sehr gut und sorgt im Normalfall unbemerkt für perfekte Traktion. Damit der Fahrer aber trotzdem sieht, dass das System auch was tut, gibt es ein Menü, das den aktuellen Zustand des Allradsystems anzeigt.

Natürlich hat der Jaguar auch ein Start-Stopp-System; meist nervig, aber beim endgültigen Abstellen merkt das Fahrzeug, dass die Fahrt vorbei ist und fährt das Fahrzeug komplett runter, erkennbar am Einfahren des Gangwählrads. Unser Testfahrzeug ist mit dem optionalen Touch-Pro-Infotainmentsystem ausgestattet, welches eine Festplattennavigation beinhaltet, wobei 10 GB für Musikdaten bereitstehen. Das System ist zudem noch mit einer Datenkarte kombiniert und liefert die Straßenkarten auch in der Satellitenansicht sowie genauere Staudaten.

Ansonsten umschmeichelt der Jaguar seine Fahrgäste mit hochwertigen Materialien. Optional ist das Armaturenbrett mit Luxtec, wie Jaguar sein Kunstleder nennt, überzogen. Die Taster für sämtliche Funktionen hat Jaguar ja schon länger im Griff. Gerade der Drehregler des 8-Stufen-Automatikgetriebes macht einen sehr wertigen Eindruck. Insgesamt ist die Verarbeitung auf einem sehr hohen Niveau.

Die Platzverhältnisse sind vorne gut, hinten klassenüblich etwas beengt. Wer hier mehr will, muss dann eher zum XF greifen. Das Kofferraumvolumen beträgt 455 Liter; die Rücksitze lassen sich geteilt umklappen, dann steigt das Volumen auf 830 Liter an.
Die Preise starten bei 36.960 € für einen Pure mit 2,0-Liter-Turbobenziner. Unser Testwagen lag bei etwa 59.000 € – nicht wenig, aber dafür auch nicht langweilig.

 

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