Zwei Seen, Technik und etwas Historie

Die Alpen nicht vergessen

Für den heutigen Routenvorschlag empfiehlt sich die warme Jahreszeit und natürlich wie immer ein Wochentag. Der Ausgangsort unserer Route liegt auch bei dieser Fahrt bei München auf der A8.

 

 

Nun, wer mit Isarwasser getauft wurde, den wird es wohl auch immer wieder zu dem Fluss hinziehen. So machen wir nach unserer Fahrt über die A8 bis Holzkirchen und dem Weg über Bad Tölz in Richtung Lenggries doch nochmals Halt auf den Parkplätzen an der B13, um den Fluss zu besuchen. Das ist keineswegs langweilig auch für den, der unsere Fahrt zum Sylvensteinspeicher mitgemacht hat. Die Isar bietet immer wieder ein anderes Bild, da der Flusslauf sich hier frei entfalten darf. Also raus aus dem ASX von Mitsubishi, mit dem wir diese Reise bestreiten, einem der letzten Modelle noch mit dem 1,8 DiD und 150 PS. Er wird dank Euro 6 Zwang dann von dem 1.6 Peugeot Diesel mit 116 PS abgelöst. Schade, denn der 1,8 Liter Diesel ist ein prima Motor, durchzugsstark  und trotzdem sparsam. Aber zurück zu unsere Fahrt. Nach Lenggries geht es dann mal links ab von der B13 auf die Staatsstraße nach Jachenau, der wir nun folgen.
Der Weg führt uns durch die weniger hohen Berge des Voralpenlandes hin nach Jachenau. Links und rechts der Straße sind Parkplätze für Wanderer von denen aus einige Wandersteige abführen. Wer sich also die Beine  vertreten möchte ist herzlich eingeladen hier einige oder mehrere Meter zu wandern.
Wir fahren weiter nach Jachenau, links taucht mal eine hüttenartige Gaststätte auf die mit selbstgemachtem Kuchen wirbt. Ob der gut ist kann ich leider nicht beurteilen, da ich meist erst zu Mittag dort war und dann doch den Gasthof Jachenau vorzog, in dem man preiswert und gut zu Mittag isst. Der Gasthof bietet auch Zimmer und Ferienwohnungen an.
Wenn wir nun gestärkt weiter fahren, kommt nach wenigen Metern ein Mauthäuschen an dem man seine 4 Euro für die Weiterfahrt am Südufer des Walchensees berappen muss und dann erreicht man in Bälde den malerischen Alpensee, der in unglaublichen Blau-  und Türkistönen vor uns liegt. Ein kleiner Parkplatz am Beginn des Sees lädt zu einer Rast ein und wir können von hieraus an das Ufer des Sees laufen, wo ein Sandstrand zum Verweilen einlädt. Meist sind dort wenige Badegäste und wem das Wasser nicht zu kalt ist, der kann sich auch mal in den Fluten abkühlen. Dazu gibt es auch auf der Weiterfahrt am Südufer noch reichlich Gelegenheit. Parkraum ist reichlich vorhanden und mit ein paar Schritten ist man dann auch am Ufer. Der Ausblick auf den Herzogstand sollte durchaus genossen werden.
Hier noch ein paar Infos zu See:
Der tiefste und größte Alpensee Deutschlands – der Walchensee – ist nicht nur beliebt bei Seglern und Surfern, sondern auch bei den Badegästen. Er zählt zu den saubersten Seen Oberbayerns (Trinkwasserqualität)! Mit einem rundum begehbaren, unbebauten Ufer, natürlichen Kiesstränden und absolut ruhigen Badeplätzen lädt der smaragdfarbene, glasklare See geradezu ein zum Verweilen. Einfach ideal zum Relaxen und Planschen am Ufer, für eine kraftvolle „Schwimmstunde“ oder für ein kurzes, erfrischendes Bad nach dem Biken oder Bergsteigen.
Die vielen flachen Uferzonen sind ideal für Familien mit Kindern und alle Genießer, bei denen Baden in einer Traumlandschaft zu den großen Urlaubserlebnissen zählt. Die Wassertemperatur liegt im Sommer durchschnittlich zwischen 18 und 22°C.
Egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Boot – suchen Sie sich Ihren Lieblings-Badeplatz aus – die Auswahl ist groß. Badeplätze finden sich z.B. in den Orten Walchensee, Urfeld und Einsiedl, auf der Halbinsel Zwergern, zwischen Urfeld und Sachenbach und am Walchensee-Südufer.
Hier lassen sich sicher einige erholsame Stunden verbringen und wen danach der Kaffeedurst quält, dem empfehle ich das Panorama Hotel Karwendelblick, das von der Terrasse aus nicht nur einen fantastischen Blick auf den See und das Karwendelgebirge anbietet, sondern auch genauso fantastische selbstgebackene Kuchen. Nebenbei befindet man sich auf historischem Boden.
Anno 1884 erbaute „Georg Ritter von Vollmar auf Veldheim“ im Alter von 34 Jahren zusammen mit seiner Frau Julia, geborene Kijelberg (schwedischer Herkunft), das heutige Karwendelblick. Das Haus trug bis zum zweiten Weltkrieg den Namen „Soiernsaß“.
Vollmar setzte sich in der Jahrhundertwende politisch verstärkt für die sozial schwachen Schichten, wie Arbeiter und Bauern ein, was in damaliger Zeit für einen Adeligen äußerst unüblich war. Er wurde langjähriger Reichstags-Abgeordneter in Berlin, beeindruckte mit treffenden, wortgewandten Reden den Reichstag.
Weiterhin hatte Vollmar namhafte Parteifreunde wie Rosa Luxemburg, August Bebel, Karl Liebknecht, in diesem Hause zu Gast und war Hauptbegründer unserer bayerischen SPD. Deren Gründung wurde in diesem Hause beschlossen.
Die Vollmar-Akademie in Kochel am See sowie das Vollmar-Haus in München, erinnern an seine Persönlichkeit. Etwas vergessen ist sein eigentlicher Wohnsitz (Soiernsaß, das heutige Karwendelblick), den er erbaute, in dem er 38 Jahre lebte und in dem er 1922, im Alter von 72 Jahren verstorben ist. Nur ein halbes Jahr später verstarb seine Frau Julia. Nachdem Vollmars einziger Sohn den Kindstod starb, waren keine Erben vorhanden.
Das Anwesen wurde über einen Nachlassverwalter an die Fam. Schilde verkauft.Die Schildes waren eine sehr wohlhabende Familie, die bereits vor dem zweiten Weltkrieg, der sauberen Umwelt und guten Bergluft wegen, in Urfeld das „Hotel Fischer am See“ betrieben. Zudem hatten sie Immobilien in München, Forst- und Jagdrechte sowie das Fischereirecht am Walchensee.
Noch vor dem zweiten Weltkrieg machte der spätere Eismacherkönig Wilhelm Sarcletti, im „Fischer am See“ eine Konditoren-Lehre. Danach heiratete er eine Schilde-Tochter und erbte Vollmers Herrensitz als Aussteuer. Nach dem Krieg bewirtschaftete Sarcletti das Anwesen und benannte es fortan „Café Hotel Karwendelblick“:Im hohen Alter und aus gesundheitlichen Gründen legte er den Betrieb 1991 still. Wilhelm Sarcletti lebte bis zu seinem Tod, im Jahre 1996, im Karwendelblick.
Seine Tochter und sein Sohn mussten wegen dem enormen Reparaturrückständen am Haus den Besitz verkaufen.1998 erwarb Fam. Eggersberger aus München, den Besitz und beantragte die „Wiedereröffnung des Gewerbebetriebs“ als Hotel/Restaurant.
Der Zustand des Gebäudes und geforderte Auflagen machten 1998/99 eine Entkernung und Totalsanierung unumgänglich. Im Jahre 2002 wurde an der Nordseite Lagerräume aus dem Fels gesprengt und 2006/07 wurde die Erneuerung und Erweiterung des über 100 Jahre alten Dachgeschosses fertig gestellt.
Erst nach dieser aufwendigen Baumaßnahme, konnte ein Betrieb, entsprechend dem heutigen Standard gewährleistet werden, den die Fam. Eggersberger in einer 10jährigen Bauzeit mit viel Liebe zum Detail und Eigenleistung erstellt hat.
Wer nun noch etwas Lust und Zeit für Technisches hat, dem sollte nach der rasanten Abfahrt nach Kochel am See ein kurzer Abstecher zum Walchenseekraftwerk nicht zu viel sein. Es lohnt sich genauso wie danach noch ein Stopp am Kochelsee.
Das Walchenseekraftwerk ist ein 1924 in Kochel am See in Betrieb genommenes Hochdruck-Speicherkraftwerk in Bayern. Erbaut wurde es durch das Cementbaugeschäft Rudolf Wolle. Es ist mit einer installierten Leistung von 124 MW bis heute eines der größten seiner Art in Deutschland und gehört der E.ON Wasserkraft GmbH in Landshut. Das Walchenseekraftwerk nutzt die Wasserkraft bei einem natürlichen Gefälle von gut 200 m zwischen dem als „Oberbecken“ fungierenden Walchensee (801 m ü. NN) und dem „Unterbecken“ Kochelsee (600 m ü. NN) zur Stromerzeugung. Beim Betrieb des Kraftwerks darf der Wasserspiegel des Walchensees um rund 6 m gesenkt werden, was einem verfügbaren Speicherraum von 110 Mio. m³ entspricht. Es ist somit ein Speicherkraftwerk, aber kein Pumpspeicherkraftwerk, da kein Wasser wieder in den Walchensee zurückgepumpt wird. Es wurde ursprünglich für die allgemeine Stromversorgung gebaut, dient heute aber als Spitzenlastkraftwerk.
Mehr dazu unter Wikipedia.
Nun geht es über die Landstraße hin zur A95 und dann zurück Richtung München.
Ich denke mal das wird ein netter entspannter Tag.
Unser ASX half mit den Tag erholsam zu machen und der Verbrauch von 6,5 Litern Diesel auf 100 Kilometer schonte den Geldbeutel.
Hans Jürgen Eibel

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