Neuauflage des Kurvenkünstlers

Neuer Ford Focus kommt im April zunächst als Fünftürer auf den Markt

Ford bringt die nunmehr dritte Generation des Bestsellers Focus auf den deutschen Markt.  Am 9. April kommt der Neue in den Handel, zu Preisen ab 17 850 Euro. Zunächst geht der Fünftürer an den Start; im Mai folgen Viertürer und Kombi. Auf einen Dreitürer soll verzichtet werden. Zunächst.

 

 Wie bisher, ist der Focus im so genannten „Ford kinetic Design“ gestylt – mit einer Frontpartie, die vom großen Trapezgrill und den seitlichen Dreieckgrills, den schmalen, weit in die Seite laufenden Scheinwerfern und dem großen Ford-Logo geprägt wird. Er zeigt Kante, und das ist gut so: Es macht ihn unverwechselbar. Die leicht coupéhaft abschwingende Dachlinie zum ebenso anmutenden Heck unterstreicht den dynamischen Auftritt, beengt aber nicht die Kopffreiheit der Fondpassagiere – wenn es nicht gerade Sitzriesen sind. Mit den ausgestellten Kotflügeln steht der neue Focus, der nur um 21 Millimeter auf 4,36 Meter an Länge zugelegt und etwas an Höhe verloren hat, satt auf der Straße.

Der Innenraum wurde mit höherwertigen Materialien aufgewertet, die Ausstattung erweitert. Mittelkonsole und Instrumententafel sind auf der Basis des „Ford kinetic Design“ neu gestaltet worden. Das Interieur wirkt moderner, selbstbewusster und hochwertiger. Überzeugend ist das Platzangebot, das in der ersten Reihe sehr bequeme und im Fond wirklich akzeptable Verhältnisse bietet. In den Gepäckraum passen 363 Liter, bei umgeklappter Rückbanklehne sind es bis zu 1148 Liter. Noch mehr Stauraum werden Viertürer und Kombi bieten.

Mit „Ambiente“, „Trend“ und „Titanium“ stehen drei Ausstattungslinien zur Wahl. Für die Basisversion sind die Sicherheitselemente serienmäßig an Bord – einschließlich der neuen aktiven Fahrdynamikregelung. Sie regelt elektronisch die Aufteilung des Drehmoments zwischen den angetriebenen Vorderrädern durch gezielten Bremseneingiff, wodurch das Unter- oder Übersteuern in Kurven reduziert sowie die Traktion und das Einlenkverhalten verbessert werden.  
Auf Wunsch sind zahlreiche Assitenzsysteme lieferbar, die sonst eher für höhere Fahrzeugklassen im Angebot sind – so ein automatisches Notbremssystem für Geschwindigkeiten bis 30 km/h, ein Einpark-Assistent, ein Verkehrsschild-Erkennungssystem, ein Toter-Winkel-Assistent, ein Spurhalte-Assistent, ein automatischer Fernlicht-Assistent, ein Müdigkeitswarner und die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Auffahrwarnsystem.

Eine Menge hat sich auch unter dem Blech getan. Als Motoren werden vier Benziner mit Leistungen von 77 kW/105 PS bis 134 kW/182 PS und vier Selbstzünder mit einem Leistungsspektrum von 70 kW/95 PS und 120 kW/163 PS angeboten. Dabei sind die neuen Ecoboost-Benziner die technischen Highlights. Sie zeigen, dass die Ottomotorentechnik in punkto Effizienz noch deutlich verbessert werden konnte. Aus nur 1,6 Litern Hubraum werden bis zu 182 Pferdchen gelockt – das ist schon sehr beachtlich.
Und das ist das – natürlich sehr vereinfachte – Prinzip von Ecoboost: Die neuen Motoren sind per Turbo aufgeladene Hochdruck-Benzin-Direkteinspritzer mit variabler Steuerung der Ein- und Auslassventile. Der Kraftstoff wird bei diesen Motoren mit Drücken von bis zu 200 bar über hochfeine Einspritzdüsen erst unmittelbar vor der Zündung direkt in den Brennraum eingespritzt – eigentlich versprüht. Dabei entsteht eine kühlere Benzin-Luft-Gemischwolke mit höherer Dichte, die einen energiereicheren, effizienteren und damit auch saubereren Verbrennungsprozess ermöglicht.
Aber auch die Duratorq TDCi-Turbodieselmotoren mit Common-Rail-Technologie sind Technik neuester Stand. Durchzugsstark und kultiviert arbeitend, sind sie ausgesprochen genügsam – der kleinste Selbstzünder lässt auf 100 Kilometern im Schnitt nur 4,2 Liter Kraftstoff durchlaufen. Alle Modellversionen mit 1,6-Liter-EcoBoost- und Duratorq TDCi-Motoren sind serienmäßig mit einem Start-Stopp-System ausgerüstet.
Auf ersten Probefahrten gefiel der neue Focus auf verschiedene Art: Man sitzt bequem und kann sich darüber freuen, dass den Entwicklern eine prima Geräuschdämmung gelungen ist. Die neuen Motoren machen Spaß, und es ist eine Freude, dass die Ecobooster den Dieseln in Sachen Drehmomententfaltung nicht nachstehen. Das Fahrwerk ist Spitze und übertrifft noch das des Vorgängers. Allerdings erwartet man inzwischen schon von einem Ford, dass er sich als sicherer Kurvenräuber zeigt.

Der Focus hat seinen Vätern bei Ford bislang viel Freude gemacht: Nach einem verhaltenen Start im Jahre 1998 – die Autokunden mussten sich offenbar erst an das besondere Design gewöhnen – konnte er schon nach kurzer Zeit zum  Erfolgstyp avancieren. Etwa zehn Millionen Exemplare des Kompakten sind bis heute vom Band gelaufen. Um aber im harten Wettbewerb in der Golfklasse weiterhin punkten zu können, war es jetzt Zeit für den Generationswechsel.
Dafür investierte Ford rund 300 Millionen Euro in das saarländische Werk Saarlouis und hat für die Produktion rund 500 zusätzliche Beschäftigte eingestellt. Außerdem läuft der neue Focus in den USA vom Band, später auch in Russland und China – der Focus wurde entsprechend als Weltauto konzipiert. Da gibt es auch keine Extra-Version für den amerikanischen Markt mehr. Allerdings variiert die Motorenpalette von Land zu Land – auf  einigen Märkten spielt ja beispielsweise der Diesel keine große oder gar keine Rolle.
Eva-Maria Becker

 Technik

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