Der Adam ist ein Cityflitzer

Mit dem Sportfahrwerk bekommt der Kleine die Kurvengier

Immer mehr Autobauer schlittern angesichts der immer noch schwachen Nachfrage vor allem in Südeuropa in die Krise. Opel macht diese Absatzmisere in Südeuropa besonders schwer zu schaffen, weil das Unternehmen angesichts der globalen GM-Strategie keinen nennenswerten Ausgleich durch Verkäufe auf anderen Märkten, die derzeit boomen, schaffen kann. Damit wird die Produktionskapazität nicht ausgelastet, und trotz Kurzarbeit und Einsparungen haben Opel und seine britische Schwestermarke Vauxhall im vergangenen Jahr hohe Verluste eingefahren.

Dennoch hat GM jetzt beschlossen, auch weiterhin Milliarden Euro in die Europa-Tochter Opel stecken zu wollen – man glaubt offenbar nun doch an eine gewinnbringende Zukunft der Marke. Und in der Tat gibt es Hoffnung: Viele neue Modelle sind bereits im Angebot. Wenige Monate nach Marktstart läuft der kompakte Mokka gut, und zum Jahresanfang ist mit dem Kleinwagen Adam ein weiterer Hoffnungsträger auf den Markt gekommen.
Gebaut wird er im Opel-Werk Eisenach – es ist das einzige Modell seiner Klasse, das komplett in Deutschland produziert wird. Das spreche für die Effizienz des Thüringer Werkes, unterstrich Thomas Sedran – bis vor wenigen Tagen Opel-Chef –, im Rahmen des Produktionsstarts am 10. Januar in Eisenach, bei dem auch Steve Girsky, Vizechef von GM und Chef des Opel-Aufsichtsrates, nicht fehlte. 190 Millionen Euro sind seinen Angaben zufolge vom Konzern in die Adam-Serienproduktion investiert worden.
Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig unterstrich aber auch, dass für dieses Projekt Fördermittel in Höhe von rund 16 Millionen Euro geflossen seien. Konkrete Jahres-Produktionszahlen gibt Opel nicht bekannt, doch Sedran lies durchblicken, dass man mit mehr als 50 000 Fahrzeugen pro Jahr rechnet.
Der neue Adam, der natürlich an den Firmengründer Adam Opel erinnert, soll nun das Segment der Kleinsten aufmischen. Und Opel hat verstanden: Kleinstwagen verkaufen sich heute nicht nur über den Preis – der Kunde erwartet auch in diesem Segment Originalität, Qualität und Lifestyle. All das bietet der Adam auf 3,70 Metern Länge. Stilelemente wie die Chromspange im Kühlergrill sowie Sicken und Kanten an den Fahrzeugseiten erinnern an den neuen Astra. Die Seitenlinie wird von kurzen Überhängen und einem steilen Heck dominiert.
Seine technische Basis ist der Corsa, doch der Adam ist kleiner und damit noch viel wendiger – ein echter Cityflitzer. Zudem ist die Parkplatzsuche mit ihm fast ein Kinderspiel. Beim Einparken helfen Parksensoren, und wer es ganz komfortabel will, der kann auch einen Parkassistenten ordern. Der erkennt mittels Ultraschallsensoren im Vorbeifahren die passende Parklücke und zirkelt den Adam automatisch hinein. Der Fahrer muss nur den richtigen Gang einlegen, Gas- sowie Brems-Pedal bedienen und das Lenkrad aus der Hand geben. Zugegeben, an eine solche fast geisterhafte Einparkerei muss man sich erst gewöhnen.
Drei Ausstattungslinien stehen zur Wahl: „Jam“ für den jugendlichen, Glam für den eleganten und Slam für den sportlichen Charakter. Weiter aufgepeppen lässt sich der Mini-Opel unter anderem durch 17- oder 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein Sportfahrwerk, verschiedene Dachfarben, Innenraumfarben und Dekorelemente sowie einem LED-Sternenhimmel. Die Motoren stammen aus dem Corsa-Regal. Zunächst stehen zwei 1,2-Liter-Benziner mit 70 und 86 PS sowie ein 1,4-Liter-Benziner mit 100 PS zur Wahl. Die Kraftübertragung erfolgt jeweils über ein Fünfgang-Schaltgetriebe. Später sollen auch Turbobenziner mit Direkteinspritzung sowie ein elektrischer Adam folgen; ein Diesel ist zunächst nicht geplant.
Im Kurztest erwies sich der Adam als ein agiler und sicherer Begleiter. Im Stadtverkehr ist er ein Wiesel, auf kurvigen Landstraßen vor allem mit dem Sportfahrwerk ein richtiger Feger. Da kommt Freude auf, zumal der Adam zu keinem Zeitpunkt zum Über- oder Untersteuern neigt. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit dem großen Benziner bei 185 km/h erreicht – und das reicht auch eigentlich. Die Lenkung arbeitet präzise, die Schaltung auch – ein sechster Gang könnte nicht schaden.
Der Opel Adam ist nun nicht die einzige Neuheit, die der Rüsselsheimer Autobauer in diesem Jahr auf den Markt bringen wird – bei Opel geht die Modelloffensive weiter. Der nächste Neuling, das Cabrio Cascada, kommt pünktlich zur Open-Air-Saison in den Handel. Bis 2016 wird Opel insgesamt 23 neue Fahrzeuge und 13 neue Motoren präsentieren. Mit dem Adam Rocks Concept hat Opel vor wenigen Tagen auf dem Genfer Automobilsalon bereits eine interessante Variante seines neuen Kleinstwagens vorgestellt. Die 3,70 Meter lange Studie „Adam Rocks“ soll einen Ausblick auf einen künftigen Mini-Crossover mit Offroad-Potenzial und Cabrio-Charakter geben.
Und dass die neuen Fahrzeuge der Marke wieder Spitzenniveau haben, unterstreichen nicht zuletzt zahlreiche Preise, die sie gewinnen konnten – unter anderem beim renommierten Innovationswettbewerb „Plus X Award“. Beim weltgrößten Wettbewerb für Produkte aus dem Technologie-, Sport- und Lifestylebereich wurden das Cabrio Cascada, der Mokka und der Adam ausgezeichnet. Dabei vergab die international besetzte Jury mit über 130 Fachjournalisten und Persönlichkeiten aus 25 Branchen das Gütesiegel an den Adam für Bedienkomfort, Design, höchste Qualität und Innovation.
Eva-Maria Becker

 

 

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